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http://www.waldbiergarten.eu


Am Sonntag den 30. 08. 2015 sollte es sein, jedenfalls hatten wir uns diesen Termin für einen gemeinsamen Besuch im Waldbiergarten
ausgemacht. Das Wetter meinte es gut mit uns und im PKW konnte man die hochsommerlichen Temperaturen auch gut aushalten.

Nach etwas mehr als 40 Minuten Fahrzeit kamen wir am Bahnhof Liblar vorbei, von dort sollte es nicht mehr weit sein und richtig, fast war ich schon am Grubenweg vorbei, konnte gerade noch rechtzeitig und ohne Reifenquietschen abbremsen um rechts abzubiegen.
Wenn meine Tochter nicht ihre Zustimmung gegeben hätte, ich wäre vielleicht doch wieder zurückgefahren, denn im Nu befanden wir uns in einer Umgebung, die schon sehr nach "verwunschenem Wald" aussah. Überall Bäume und wucherndes Gestrüpp, es sah aus wie unmittelbar vor oder sogar in Dornröschens Hecke, hier konnten wir doch unmöglich richtig sein!
Meine Tochter signalisierte aber vehement: "...doch, doch, fahr' bitte weiter, wir sind gleich da!". Und richtig, die Fußgänger und Radfahrer nahmen zahlenmässig sehr stark zu, inmitten der Waldgegend gab es kleine Lichtungen, vollgeparkt mit PKW und da kam doch glatt einer entgegen, es wurde ein wenig eng aber es ging dann doch ganz easy!

Ich linste kurz in den Rückspiegel, schaute meine Tochter schelmisch an und fragte, ob das jemand wäre, der keinen Platz gefunden hätte?
Trotzdem einigten wir uns darauf, dass wir weiterfahren wollten und da waren wir auch schon an einer ebenfalls verwilderten Weggabelung, rechterhand etwa 2...3 m höher ein altes Gemäuer, anders kann ich das nicht beschreiben. Allerdings war die weisse Farbe so weiss, dass es nicht nach "unbewohnt" ausgesehen hat.

Wir suchten -immer noch zweifelnd- einen Parkplatz zwischen Bäumen, Sträuchern und hatten nach kurzer Zeit ein paar Menschlein im Visier, die ganz offensichtlich fröhlich Richtung einer kleinen PKW-Reihe gingen. Ich folgte ihnen langsam und richtig, sie bestiegen einen PKW, ich baute mich sofort hinter ihnen auf und als sie losfuhren, konnte ich direkt ihren Platz einnehmen. Wir standen zwar nicht auf einem Parkplatz sondern zwischen Büschen, aber da der "Vorparker" dort gestanden hatte und links daneben ein weiteres Fahrzeug, machte ich mir keine Gedanken. Später haben wir dann erfahren, dass es überall in der Nähe genügend Parkmöglichkeiten gäbe, zur Not auch in der Nähe des Liblarer Bahnhofs oder aber zwischen Bäumen und Sträuchern.

Also stapften wir los, immer in Richtung des "Gemäuers", das allerdings eines der wichtigsten Gebäude des Waldbiergartens war: es beherbergt die Küche und stellte sich später als helles und gut gepflegtes Haus heraus, man musste nur erst einmal aus dem verwunschenen Wald heraus sein.

Der kleine Waldweg endete genau unterhalb einer Böschung, kurz nachdem wir eine alte, nicht mehr befahrene Gleisstrecke überschritten hatten. Links und rechts des Weges erkannte man noch die alte Trasse und die eisernen Schienen endeten für uns irgendwo im Nirwana, im Dickicht der Bäume und Sträucher, die sich Raum genommen und ausgebreitet hatten und nach ca. 70 m die Sicht versperrten.

Aber wie sollten wir denn zum eigentlichen Waldbiergarten gelangen? Kein erkennbarer Hinweis mehr?!
Zum Glück mussten wir nur noch ein paar Meter gehen, es öffnete sich eine langgezogene Kurve nach rechts und da war auch eine Treppe nach oben zu sehen: so musste man auf das Level des weissen Gemäuers kommen. Vom Waldbiergarten selbst sahen wir aber immer noch nichts, allerdings konnte man nun schon ein Raunen, Rauschen, Gemurmel und ab und an auch Stimmfetzen oder ein Lachen hören.

Wir konnten also nicht so falsch sein!

Die sehr breite Treppe hatte schätzungsweise 30 in Holz gefasst Stufen, die sich ungefähr auf halber Höhe etwas nach rechts abwinkelten,  alles sehr breit und trittsicher angelegt, links und rechts je ein griffiges Holzgeländer.

Obwohl wir weiterhin von vielen Bäumen und Sträuchern umgeben waren, wurde es allmählich heller und oben angekommen war klar: hier waren wir am Ziel, ein riesengrosser Platz öffnete sich für uns, vollgestellt mit unzähligen Bierzeltgarnituren, von denen schätzungsweise die Hälfte besetzt waren und das war schon eine enorme Anzahl von Menschen und die hatten die Murmel-, Erzähl- und Lachgeräusche erzeugt.

Soweit wir das zu Beginn übersehen konnten, waren rechts und links der Freifläche grosse Zelte aufgestellt, die Heizpilze fielen sofort auf, zum Glück würde man die nicht brauchen, eher wären Klimaanlagen zur Kühlung angesagt. ;-)
Aber, wie wir erfuhren, gibt es zur Herbst- und Winterzeit Aktionen und da ist man dann für Heizung dankbar.

Ich habe nicht durchgezählt, wie viele Bankreihen alleine in den verschiedenen Zeltaufbauten standen, selbst hier hätten bestimmt mehr als 100 Personen Platz gefunden.

Alles sah so fröhlich und locker aus, junge fröhliche Leute liefen zwischen den Bankreihen hin und her, brachten Speisen auf teilweise riesigen runden Tellern, räumten nicht mehr benötigtes Geschirr wieder ab, es war ein ständiges Gewusel und sie alle hatten ein Lachen im Gesicht, sprachen fröhlich mit den Menschen und hatten ganz offensichtlich Spaß an ihrer Arbeit.

Nachdem wir uns einen Platz angelacht hatten, stapften wir über die mit vielen feinen weissen Kieseln gefüllte Fläche
(Achtung: nicht unbedingt für Stöckel- oder offene Schuhe!)
 und nahmen die Plätze in Beschlag. Wir sassen unter einem Zelt und uns wurde ganz schnell warm, denn darunter stand die Luft, obwohl das Zeltdach hoch genug war. Nach oben hin gab es aber keine Öffnungen und so heizte es sich über Tag ordentlich auf, in der prallen Sonne zu sitzen war aber keine Alternative. Also, alles gut, alles hinsetzen und durch! ;-)

Über den Ablauf hatte uns unsere Tochter schon unterrichtet, Getränke werden vorne an der Theke (einem überdachten festen Bau) bestellt, gleich bezahlt und mit an den Platz genommen. Hier gibt man auch sein Essen in Auftrag, bezahlt und bekommt es dann
 später an den Tisch gebracht. Ich war ja mal gespannt!

Wir hatten uns von der eng beschriebenen DIN A4-Karte ausgesucht:

- 1 Grillteller -brutal- mit verschiedenen Fleischsorten, einem Grillwürstchen, gemischtem Salat und Pommes frites
Kostenpunkt 14,90 €

- 1 Currywurstpfanne de Luxe mit "der besten Currywurst der Welt" und Pommes frites
Kostenpunkt 7,50 €

- 2 mal das "supersensationelle Knusperschnitzel" nach Jägerart, mit gemischtem Salat und Pommes frites
Kostenpunkt 14,00 €

- 1 "supersensationelles Knusperschnitzel" mit Pommes frites für unsere Enkelin
Kostenpunkt 11,00 €

- 1 Hüftsteak 400 g "aus dem Herz der argent. Hüfte", mit Grillsaucen "Curry" und "Aioli", gemischtem Salat und Pommes frites
Kostenpunkt 22,50 €

Nach angemessener Wartezeit (das erste Getränk hatte mittlerweile unseren Durst einigermassen gelöscht) gingen wir erneut zum Ausschank und holten die 2. Lage ab, kurz darauf kamen die bestellten Speisen und wir konnten es kaum glauben, was da auf riesengroßen weissen Tellern serviert wurde. Herrlich anzusehen, wunderbar duftend, jeweils eine große Menge und freudestrahlend auf den Tisch gestellt. Lediglich die Currywurstpfanne wurde in der grossen blankgescheuerten Pfanne serviert, das sah ganz danach aus, als ob unser Enkel nicht einmal die Hälfte schaffen könnte.

Jeder war mit seinen Speisen sehr zufrieden, ich habe jeweils einen kleinen Happen probiert und fand die Panade des Knusperschnitzels so richtig lecker, sie bestand aus Cornflakes, ich hatte so etwas bisher noch nicht probiert. Das Schnitzel innerhalb der Panade war eine Pracht, so schön weich und wohlschmeckend. Vielleicht ein Tipp für die nächste Gelegenheit.

Die Currywurst und die Currysauce haben mir ebenfalls sehr gut geschmeckt und unser Enkelsohn hat bis auf ein paar Pommes alles aufgegessen, das passiert nicht oft! Unsere Enkelin hat von ihrem Knusperschnitzel gerade mal die Hälfte verzehren können, das waren wirklich 2 Schnitzel und für ihre Verhältnisse hat sie eine Riesenmenge genossen.

Mein grosses Hüftsteak war ganz wunderbar medium, so wie ich es gerne haben möchte und wie ich es bestellt hatte. Als Grillsaucen gab es eine würzige Currycremé und eine Aioli mit richtig kräftigem Knoblauchgeschmack. Der gemischte Salat bestand aus Lollo Rosso, knackigem Eisbergsalat, Mais, Gurken und Tomaten ... und man hatte ihm eine sehr zarte Vinaigrette mit fruchtig-frischem Geschmack gegönnt, sehr lecker. Und wenn Pommes frites den Namen verdient haben, dann die, die wir hier bekommen haben!
Einfach köstlich, goldgelb anzusehen, aussen knusprig und innen zwischen halbgar und gar, ein wirklicher Genuss, so konnte sie meine Großmutter aus Flandern zubereiten.

Wir haben uns erst überhaupt nicht nach einem Dessert umgeschaut, wir waren so zufrieden mit den Speisen, mehr konnte nicht mehr sein, auch wenn die Versuchung riesengross gewesen ist...

Später brachten wir dann unsere Gläser und einen verbliebenen Teller zurück, verabschiedeten uns mit vielem Dank vom Wirt und drohten mit schönen Grüssen an die Küche eine Wiederholung an. Zum Wirt muss ich unbedingt noch sagen, dass er einen solch glücklichen und zufriedenen Eindruck auf mich gemacht hat, wie ich es kaum einmal erlebt habe. Es macht ihm ganz offensichtlich
einen Riesenspaß, er hat ständig ein Lachen im Gesicht, findet für jede Gelegenheit einen flotten und fröhlichen Spruch und scheint
völlig in sich zu ruhen; absolut bewunderns- und erwähnenswert.

Was den Zugang für behinderte Menschen betrifft, so muss es einen weiteren geben, der auf der Ebene des Wintergartens liegt, man kommt gewissermassen durch die Hintertür, wie sich aber ein Rollstuhl auf dem kiesigen Untergrund bewegen lässt, das kann ich nicht sagen..

Auf einer Seite wird das Gelände durch die Gleise der Bahnlinie begrenzt, wir haben den gelegentlichen Personennahverkehr nicht als störend empfunden. Direkt unterhalb der Bahnlinie steht der sog. Kaminwagen, eine Einrichtung für den Winter oder für kalte Tage der Übergangszeiten. Für uns sah er nur schmuck aus, in die Sauna wollten wir an diesem Vorabend dann doch nicht.

"Immer auf höchste Qualität und Genuss bedacht - nachweislich!"; so steht es im Internetauftritt des Waldbiergartens und das kann ich
mir nach unserem Erstbesuch vorstellen, denn es gab nichts aber auch absolut nichts zu beanstanden, ganz im Gegentum
- wir kommen wieder und fragen uns, warum wir diese Location erst jetzt für uns entdeckt haben?

"Für Kinder bieten wir eine kleine nette Kinderspielecke, preiswerte Kindermenüs und Kindergetränke", schreibt der Wirt auf der Internetseite, wir haben diesmal nicht danach geschaut aber es liefen so viele fröhliche Kinder herum, ich glaube seinen weiteren Worten: "Kinder gehen abends nicht gerne von uns weg...".

Es gibt dort 150 Starkbiersorten aus NL, B, D und Bayern, zusätzlich 5 frische Fassbiere, dabei war das bei uns so beliebte Mühlenkölsch!

Fazit:
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Wir alle haben uns sehr wohl gefühlt, wurden mit frischen Getränken, qualitativ hochwertigen und wohlschmeckenden Speisen zu zivilen Preisen bewirtet und möchten recht bald wieder in den Waldbiergarten kommen. Danke sehr, uns gefällt es ausgezeichnet...
...und ich esse bei der nächsten Gelegenheit die 2 Koteletts nach Südstaatenart mit einer süss-scharfen Sauce, hoffentlich
was für echte Chili-Heads.

Die derzeit aktuelle Speisekarte habe ich als PDF-Datei eingefügt, Grösse ca. 38 KB.  

 





 

 

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